Öffentliches Parkhaus, Soglio
2010
Eine Architektur, die sich zur Aufgabe macht, öffentliche Parkplätze zu gestalten, muss nicht nur den dienstleistenden Charakter des Bauwerks, sondern auch den städtebaulichen Aspekt des Projektes berücksichtigen. Es handelt sich bei diesem Vorhaben nämlich um die Gestaltung eines für das Dorf symbolischen Platzes, der bis anhin formal und funktional einer Lösung harrte. Die räumliche Wirkung des Platzes und die Gestaltung der Fassaden des Parkhauses sollen die Frage nach der blossen Nutzniessung übersteigen und eine neue, städtebauliche Komponente einbringen. Das Projekt will ein Zeichen in der Landschaft hinterlassen und darüber hinaus die Rolle der Architektur im Raum untersuchen. Das Gebäude erstreckt sich entlang des Geländeprofils und tritt in einen spannungsvollen Dialog mit dem turmartigen Haus. Das Dach des Parkhauses wird gleichzeitig zur Piazza, leeren Platz, der zum Verweilen und Betrachten einlädt. Diese Art von Piazza ist neu für Soglio. Das Parkhaus versteht sich als Variation der historischen Palazzi und Parkanlagen der Salis, die ebenso konzeptionell erdacht wurden. Das Dorf erreicht man über eine entlang der Strassenstützmauer errichteten Steintreppe, den Kirchturm immer als Fluchtpunkt vor Augen. Die nötige Infrastruktur und der Fussgängerzugang zum Parkhaus sind in einer Nische der Strassenstützmauer untergebracht.